Gastspiele der jeweils aktuellen Tabellenführer sind für das Team der Heimerer Schulen Baskets offensichtlich die richtige Motivation. Im Oktober kam Passau als Tabellenerster nach Landsberg und verlor.

Den Bayern aus München erging es vor vier Wochen ebenso. Am Samstag nun kam Bad Aibling als haushoher Favorit ins Landsberger Sportzentrum und wurde mit 99:89 geschlagen.

Die Schützlinge von Michi Teichner und Sascha Khartchenkov hatten sich gut vorbereitet. Sie hatten sich vorgenommen, die beiden Aiblinger Schlüsselspieler Bradaric (Pointguard) und Mirceta (Shooter) so gut wie möglich aus dem Spiel zu nehmen. Darauf hatten sie die ganze Woche hingearbeitet. Doch schon vor dem Anpfiff gab es die erste Überraschung - Aiblings zweitbester Scorer Mirceta war nicht mit angereist. Aber auch ohne ihn ist Bad Aibling immer noch ein übermächtiger Gegner.

Dass die Teichner-Truppe sich viel vorgenommen hatte, zeigte sie von der ersten Sekunde an. Die Starting-Five Jonas Fiebich, Sharif Hudson, Fabian Ristau, Nicki Brakel und Lorenz Schwinghammer legten aggressiv los und setzen die Gäste sofort unter Druck. Direkt in der ersten Minute trafen Fabian Ristau und Sharif Hudson von der Dreierlinie. Eine Minute später legte Jonas Fiebich den nächsten Dreier nach. In der dritten Minute legte Hudson noch zwei Punkte drauf. Die Gäste befanden sich schnell mit 2:11 im Rückstand, wovon sie sichtlich überrascht waren und sich das gesamte Spiel nicht mehr erholten. Auf der anderen Seite gab dieser Traumstart den Hausherren zunehmend Sicherheit und steigerte den Glauben an das schier Unmögliche. Angefeuert vom begeisterten Landsberger Publikum hielten sie den Tabellenführer durch hervorragende Abwehrarbeit und gut vorbereitete eigene Punkte auf Abstand. Auch Nicki Brakel und der inzwischen eingewechselte „Miga“ Migala trugen sich in die Schützenliste ein. Zur ersten Viertelpause führte Landsberg 22:15. Im zweiten Viertel ging es richtig zur Sache. In Summe vielen 62 Punkte. Die von Sascha Khartchenkov hervorragend gecoachten Landsberger legten sofort wieder los und bauten ihre Führung auf 12 Punkte aus. Doch Bad Aibling hielt dagegen, traf von der 3er-Linie, aus dem Feld und von der Freiwurflinie. Trotz weiterer Punkte von Hudson, Fiebich und Ristau war der Vorsprung zur Mitte des zweiten Spielabschnitts wieder auf fünf Punkte geschmolzen - 37:32. Die drei genannten Spieler erzielten dann in den verbleibenden fünf Minuten bis zur Halbzeit weitere 20 Punkt, während die Landsberger Defense nur 10 der Gäste zuließ. Mit 57:42 ging es in die Halbzeitpause. Wie wenig die Favoriten aus Bad Aibling mit einem solchen Spielverlauf gerechnet hatten zeigten die drei technischen Fouls, die sie allein in diesem Abschnitt kassierten. Ein starkes Viertel der HSBler, das sie mit 35:27 für sich entschieden!

Das dritte Viertel ist bei den Heimerer Schulen Baskets berüchtigt. Sind in dieser Phase nach der Halbzweit doch schon viele Spiele gekippt. Und auch diesmal wurde dieser Abschnitt der am härtesten umkämpfte. Zwar legten die Lechstädter wieder die ersten Bälle in den Korb und erhöhten auf 64:42, doch dann wurde es zäh. Aibling stellte auf Zonenverteidigung um, womit Landsberg zunächst gar nicht zurechtkam. Die Truppe von Trainer Sovarzo legte 13 Punkte in Folge in den Korb und verkürzte auf 55:64. Aber Spielertrainer Teichner traf zwei Freiwürfe und leitet damit wiederum einen 10-Punktelauf seines Teams ein – 19 Punkte Vorsprung. Dann waren wieder die Aiblinger am Drücker. Neun Punkte in Folge. Quasi mit der Pausensirene traf Sharif Hudson das nächste Mal von der Dreierlinie und sicherte den 77:64 Vorsprung vor dem letzten Abschnitt. Das Viertel war mit 22:20 an die Gäste gegangen, bei denen inzwischen auch der Trainer noch ein technisches Foul kassiert hatte. Die Nerven lagen auf beiden Seiten blank.

Wohl jeder in der Halle fragte sich, ob die Heimerer Baskets den Vorsprung über die Zeit bringen könnten oder ob der Favorit das Spiel noch drehen würde. In den ersten Minuten des letzten Viertels ging es stetig hin und her. Der Vorsprung der Hausherren pendelte zwischen 11 und 16 Punkten. Dabei steuerte auch Willi Dressler, der inzwischen viel auf dem Feld stand und mit seiner Erfahrung half, einige Punkte bei. In der 36. Minute gab es eine „Vorentscheidung“: Der Aiblinger Topscorer und Spiellenker Bradaric, der bis dahin schon 26 Punkte erzielt und viele weitere aufgelegt hatte, musste nach seinem fünften persönlichen Foul das Spielfeld verlassen. Zu diesem Zweitpunkt lagen die HSBler mit 19 Punkten vorn. Das sollte doch reichen. Und es reichte auch. Zwar ließen die Landsberger in den letzten Minuten noch einige Punkte zu, wodurch das Viertel mit 25:22 an Bad Aibling ging. Doch am Ende stand ein hochverdienter 99:89 Erfolg für die Heimerer Schulen Baskets im letzten Heimspiel der Saison.

Nächste Woche geht es zum letzten Saisonspiel nach München zu den München Baskets. Zwar sind die München Baskets „nur“ Tabellendritter, aber es wird schwer genug auch dort den dringend erforderlichen Sieg zu holen. Ob es am Ende reicht, um in der Regionalliga 2 zu bleiben, steht erst Ende Mai fest.

Es spielten: N.Brakel (2), P.Brakel, W.Dressler (7), J.Fiebich (23), D.Geiger, S.Hudson (33), P.Migala (6), F.Ristau (26), L.Schwinghammer, M.-O.Siegwart, M.Teichner (2), D.Titz

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