Die U18-Mädchen des Deutschen Basketball Bundes (DBB) haben es tatsächlich geschafft und sich bei der Europameisterschaft in Udine/Italien die Goldmedaille geholt. Damit gewinnt in der Geschichte des DBB erstmals eine deutsche Mannschaft Gold bei einer Jugend-Europameisterschaft.

Im Finale setzten sich die neuen Titelträgerinnen gegen Spanien mit 67:54 (19:13, 24:11, 8:13, 16:17) durch und nahmen damit erfolgreich Revanche für die Final-Niederlage vor zwei Jahren bei der U16-EM an gleicher Stelle. Zusätzlich wurden Nyara Sabally zum MVP des Turnieres und auch noch Leonie Fiebich in die ALLSTAR FIVE des Turniers gewählt.

Jürgen Siegwardt, DJK-Vizepräsident: „Wir sind alle sehr stolz auf unser Landsberger Eigengewächs Leonie Fiebich und gratulieren ihr herzlich zu diesem Erfolg. Ein tolles Team hat bereits zum zweiten Mal eine EM-Medaille geholt, und jetzt sogar Gold!. Die Mädchen wurden für ihre harte Arbeit am Brett und unter dem Netz verdient belohnt. Auch die Vorrunden-Niederlage gegen Ungarn (3. Platz) konnte die deutschen Korbjägerinnen nicht irritieren und etwas Großes für den weiblichen Basketball erreicht. Und was uns besonders freut, dass unsere Leonie in der Mitte eines so tollen Teams eine so entscheidende Rolle spielen konnte. Jetzt haben sie die Goldmedaille und natürlich die WM-Qualifikation. Das ist herausragend! Herzlichen Glückwunsch an die gesamte Mannschaft und an den gesamten Staff!“

Zum Spiel: Den Siegerpokal vor Augen und mit vielen angereisten Fans aus Landsberg und München im Rücken ging es los. Luisa Geiselsöder und Nyara Sabally bestimmten die ersten Minuten und zwangen die Spanierinnen bereits nach drei Minuten in eine erste Auszeit (8:2). Leonie Fiebich erhöhte auf 10:2, Spanien wirkte beeindruckt (4.). Unter dem Brett dominierten die deutschen Händen und vorne traf erneut Fiebich gleich zwei Mal: 15:2 (6.). Die deutsche Mannschaft strahlte den puren Siegeswillen aus und dominierte in überragender Manier (19:4, 7.). Kurz vor Ende der ersten 10 Minuten kam der deutsche Zug ins stocken, Spanien kam viel besser ins Spiel und netzte mit der Sirene einen Dreier zum 19:13 ein.

Die DBB-Auswahl fing sich und begann den zweiten Spielabschnitt wieder sehr konzentriert. Fiebich versenkte ihren zweiten Dreier (24:13, 12.). Nach einer kurzen Schrecksekunde mit der Verletzung von Center Sabally am Knie übernahm Fiebich das Ruder und überragte weiter und traf auch zum 28:15 (14.). Emily Bessoir sprang in einen gegnerischen Pass und traf vorne per Korbleger zum 31:17 (16.) und Geiselsöder besorgte das 33:17 (17.). Spanien versuchte alles, um irgendwie in die Partie zu kommen, aber Deutschland ließ das bis dahin einfach nicht zu. Fiebichs Dreier bedeutete das 36:17 (18.), das DBB-Team war überhaupt nicht zu stoppen (38:17, Strozyk, 19.). Zum Seitenwechsel sprach alles für einen deutschen Titelgewinn, auch weil Fiebich spektakulär einen Turnover mit der Halbzeitsirene von der Mittelllinie traf (43:24).

Die ersten Minuten nach der Pause änderte sich nicht viel am bisherigen Spielverlauf (47:26, Strozyk, 23.). Man konnte sich keine Wende mehr vorstellen. Trotz intensiver Manndeckung Spaniens agierten die deutschen Mädchen souverän und ließen an einem Sieg kaum mehr zweifeln. Egal was Spanien versuchte, die DBB Korbjäger hatten immer die passende Antwort parat (49:30, zwei Freiwürfe Bessoir, 26.). Dann war Spanien nach einem Dreier plötzlich auf 49:36 heran (28.) und witterte Morgenluft: Auszeit Deutschland. Eine brenzlige Phase, in der Centerin Geiselsöder ihr viertes Foul kassiert und das deutsche Spiel kurz ins Wanken geriet. Die Sirene zur ersehnten Viertelpause ( 51:37) schaffte „endlich“ Erleichterung.

Im Schlussviertel fielen zwei Minuten lang keine Punkte, ehe die starke Strozyk an der Freiwurflinie traf (53:37). Die Körpersprache der Spanierinnen ließ jetzt das letzte Aufbäumen vermissen, auch wenn der Headcoach seinen Akteurinnen in einer Auszeit noch einmal positiv zusprach. Jede verstrichene Sekunde kam Deutschland zugute, und als man auch nach 35 Minuten mit 56:40 (Geiselsöder) vorne lag, durfte man langsam wirklich an den Triumph glauben. Nach der Schlusssirene kannte der Jubel keine Grenzen.

Für Deutschland spielten: Emily Bessoir (TS Jahn München, 10/9 Reb.), Helena Eckerle (TV Saarlouis Royals), Leonie Fiebich (TS Jahn München, 22/11 Reb.), Julia Förner (SC Kemmern/DJK Don Bosco Bamberg), Eléa Gaba (ChemCats Chemnitz, 4), Luisa Geiselsöder (TH Wohnbau Angels, 11), Meret Kleine-Beek (TuS Lichterfelde), Magdalena Landwehr (SC Kemmern/DJK Don Bosco Bamberg), Nina Rosemeyer (Eintracht Braunschweig LionPride/Girls Baskets BS-WF, 1), Nyara Sabally (TuS Lichterfelde, 6), Jessika Schiffer (BVUK. SHARKS Würzburg, 3) und Jenny Strozyk (Osnabrücker SC/GiroLive Panthers Osnabrück, 10).

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